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Wasserkraft spart Kosten beim Netzausbau und stabilisiert den Netzbetrieb
Nordrhein-Westfalen 17.07.2018
Die Branche fordert daher, dass der Bestand an Wasserkraftanlagen gesichert und Potenziale auch in den Vorranggewässern naturverträglich genutzt werden.
Weitere Informationen
Link zum Netzgutachten Wasserkraft: http://www.wasserkraft-deutschland.de/fileadmin/PDF/Gutachten_Netztechnischer_Beitrag_Kleinwasserkraftwerke.pdf
Pressekontakt
Arbeitsgemeinschaft
Wasserkraftwerke NRW e.V. /
Interessengemeinschaft Wassernutzung NRW
Philipp Hawlitzky (Geschäftsführer)
Corneliusstraße 18
40215 Düsseldorf
Tel: 0211 9367 6050
Mail: presse@wasserkraftwerke-nrw.de
Düsseldorf, 17. Juli 2018. Ein aktuelles Gutachten der Bergischen Universität Wuppertal zeigt, dass kleine Wasserkraftwerke wegen ihres netzdienlichen Verhaltens von großer Bedeutung für eine sichere und kostengünstige Stromversorgung in Deutschland sind. Da die Wasserkraft stetig und mit hohen Volllaststunden Strom produziert, verursacht sie kaum Netzüberlastungen. „Dies reduziert den Ausbaubedarf der Verteilnetze erheblich. Die Wasserkraft kann also im flexiblen Energiesystem der Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten. Deshalb ist es wichtig, die bestehenden Wasserkraftstandorte in NRW zu erhalten, einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten und auch den weiteren Ausbau zu ermöglichen“ erläutert Philipp Hawlitzky, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke NRW und der Interessengemeinschaft Wassernutzung NRW, die Ergebnisse der Kurzstudie.
Die durchgeführten Netzanalysen kommen zu dem Ergebnis, dass die Kosten für den
Netzausbau in Deutschland ohne kleine Wasserkraftwerke um über 750 Mio. Euro
steigen würde. Weiterhin würden Netzdienstleistungen im Wert von rund 250 Mio.
Euro verloren gehen. In Summe würde also ein Verzicht auf kleine
Wasserkraftanlagen Mehrkosten von etwa einer Milliarde Euro verursachen. Die
beiden nordrhein-westfälischen Wasserkraftverbände haben das Gutachten
mitunterstützt. Im Rahmen der Untersuchung wurde auch eine Netzregion in NRW
analysiert, ausgehend von der Frage: Was wäre, wenn die kleine Wasserkraft
hypothetisch durch Windenergie oder Photovoltaik ersetzt würde?
„Die aktuell rund 430 Wasserkraftanlagen in Nordrhein-Westfalen reduzieren
wegen ihrer Nähe zu den Stromverbrauchern die Netzverluste erheblich. Sie
erzeugen den Strom kontinuierlich und dezentral, sodass der Wasserkraftstrom
nicht über lange Distanzen über die Netze transportiert werden muss,“ betont
Hawlitzky die Bedeutung der Wasserkraft.
Damit die Wasserkraft diese Stärken ausspielen kann, muss die
Wirtschaftlichkeit bestehender Anlagen jedoch auch bei erhöhten Anforderungen
an den Fischschutz und die ökologische Durchgängigkeit gegeben sein. Die
Branche empfiehlt daher eine angemessene und praxistaugliche finanzielle
Unterstützung von gewässerökologisch bedingten Mehraufwendungen an
Wasserkraftanlagen, z.B. durch Mittel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
„In NRW existieren zudem viele Staustufen, die aus Gründen des
Hochwasserschutzes, der Grundwasserhaltung oder des Denkmalschutzes nicht
abgerissen werden können. Hier ist es zielführend, neue Wasserkraftwerke zu
realisieren, auch in den Vorranggewässern für den Lachs und Aal. Moderne
Anlagen können so in Verbindung mit erforderlichen Fischtreppen nicht nur
erneuerbaren Strom produzieren, sondern auch die ökologische Durchgängigkeit an
den Staustufen verbessern,“ so Hawlitzky.