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Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg 2018 veröffentlicht

Baden-Württemberg  19.12.2018

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Der Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg zum Herunterladen

Pressekontakt
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Kernerplatz 9, 70182 Stuttgart
Ralf Heineken, Pressesprecher
Telefon: 0711 126-2780/-2781
Fax: 0711 126-2880
E-Mail: presse@um.bwl.de

Stuttgart, 19. Dezember 2018. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat heute (19.12.) den aktuellen Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg veröffentlicht. Der vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag des Ministeriums erarbeitete Bericht betrachtet den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Versorgungssicherheit und die Netzverfügbarkeit im Land. Er beleuchtet den Ausbau der Stromnetze und der Erdgasinfrastruktur sowie die Entwicklung des Energieverbrauchs und der Energieeffizienz. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit ökonomischen Aspekten wie der Strompreisentwicklung und den Auswirkungen der Energiewende auf den Arbeitsmarkt.

„Der Bericht zeigt, dass die durchschnittliche Unterbrechungsdauer bei der Stromversorgung in Deutschland im Jahr 2017 pro Endkunde um 2,3 Minuten auf 15,1 Minuten gestiegen ist“, sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller heute (19.12.) in Stuttgart. „Verantwortlich für diesen Anstieg sind die zunehmenden extremen Wetterereignisse. Im europäischen Vergleich steht Deutschland zwar nach wie vor auf einem der vordersten Plätze. Gleichwohl müssen wir dieses Signal ernst nehmen und in der Energiepolitik auf Bundes- und Landesebene fest im Blick haben“, appellierte Untersteller.

Auch im Gasnetz ist die Versorgungssicherheit weiterhin als sehr hoch einzustufen. Die bundesweiten Ausfallzeiten lagen mit einer Minute wie schon im Vorjahr deutlich unter dem langjährigen Mittel von 1,65 Minuten.

„Deutlich voran ging es hierzulande im vergangenen Jahr beim Ausbau der solaren Nahwärme. Fast die Hälfte der bundesweit verbauten Kollektorfläche entfällt auf Baden-Württemberg“, berichtete der Minister weiter. „Erfreulich ist auch das große Interesse an dezentralen Speichern für Solarenergie.“ Im Jahr 2017 seien bundesweit rund 31.700 solcher Speicher in Betrieb genommen worden, knapp 5.500 davon allein in Baden-Württemberg. Die nutzbare Speicherkapazität habe damit deutschlandweit um 246 Megawattstunden auf rund 600 Megawattstunden zugelegt, erläuterte Franz Untersteller.

Dauerthema bei der Umsetzung der Energiewende ist der verzögerte Ausbau der Übertragungsnetze. Um das Stromnetz auch bei schwankender Stromerzeugung aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen stabil zu halten, müssen die Netzbetreiber vermehrt sogenannte Redispatch-Maßnahmen vornehmen. „Die Redispatchmengen sind 2017 bundesweit um rund 60 Prozent angestiegen. In Baden-Württemberg haben sich die Mengen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht. Hier im Land sind dadurch Kosten in Höhe von 11 Millionen Euro entstanden“, teilte der Umwelt- und Energieminister mit. Dieser Entwicklung müsse dringend Einhalt geboten werden. „Um diese Kosten zu senken, gibt es nur eines: Vollgas beim Netzausbau.“

„Erfreulich ist, dass es trotz der Erfolge beim Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung und der Fortschritte bei der Energieeffizienz zu keiner gestiegenen Belastung der baden-württembergischen Volkswirtschaft gekommen ist“, betonte Professor Frithjof Staiß vom ZSW. Zwar seien die Haushaltsstrompreise 2017 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent auf 29,3 Cent pro Kilowattstunde gestiegen, was nach einer längeren Phase der Konstanz zu einem neuerlichen Anstieg der Letztverbraucherausgaben für Strom beigetragen habe. Auch die Letztverbraucherausgaben für Wärmedienstleistungen und Kraftstoffe hätten sich erhöht. „In Relation zum Bruttoinlandsprodukt lagen die Ausgaben für den Stromverbrauch 2017 mit 2,2 Prozent jedoch noch immer unterhalb des Niveaus des Jahres 1991. Zudem sind die Gesamtausgaben für Energie in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2017 mit 6,4 Prozent konstant geblieben und liegen weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.“

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