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Land fordert mehr Tempo beim Offshore-Ausbau

Schleswig-Holstein  22.05.2019

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Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus
Düsternbrooker Weg 94, 24105 Kiel
E-Mail: poststelle@wimi.landsh.de

Friedrichshafen, 22. Mai 2019. Mehr Tempo beim Offshore-Ausbau – das war die Botschaft von Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz vor Beginn der 11. Nationalen Maritimen Konferenz in Friedrichshafen. "Um der Branche eine sichere Planungs- und Investitionsperspektive zu geben, brauchen wir einen Ausbau auf mindestens 20 Gigawatt in den nächsten zehn Jahren und auf 30 Gigawatt bis 2035", sagte Buchholz. Derzeit sind knapp 6,4 Gigawatt Offshore-Leistung am Netz, bis 2030 plant die Bundesregierung einen Ausbau auf 15 Gigawatt.

Ausbau sichert Arbeitsplätze
Trotz eines gemeinsamen Appells der Wirtschaftsministerkonferenz und der Küstenländer habe die Bundesregierung bisher keine Signale gesetzt, die Forderungen umsetzen zu wollen. "Auch mein Vorschlag, die noch verfügbaren Netzanschlusskapazitäten für Nordsee-Windparkprojekte in einer Größenordnung von 1,5 Gigawatt in diesem Jahr auszuschreiben, wurde bislang nicht aufgegriffen", bemängelte der Minister.

Der Windindustrie sehe bereits jetzt einer mehrjährigen Ausbaulücke entgegen, sagte Buchholz. In der Ostsee stünden erst ab 2021 und in der Nordsee ab 2023 wieder Netzkapazitäten für neue Offshore-Anbindungen zur Verfügung. Damit bleibe der Bund – anders als die meisten europäischen Nachbarn – weit hinter seinen ursprünglichen Ambitionen zurück. "Wir laufen also sehenden Auges in die Gefahr, dass die Konzerne in Deutschland entweder Arbeitsplätze abbauen oder keine neuen schaffen werden", betonte er. "Das sollte sich die Industrienation Deutschland – auch im Sinne der Energiewende – nicht leisten."

Bedeutender Industriezweig
Mehr als 800 Politiker, Unternehmens- und Verbandsrepräsentanten, Gewerkschafter, Marinevertreter und Experten sind in Friedrichshafen zusammengekommen, um über Windparks auf hoher See und Entwicklungen in der Schiffbau-Branche zu sprechen. Zum ersten Mal seit 20 Jahren findet die Konferenz wieder im Binnenland statt, um das Gewicht der maritimen Wirtschaft auch außerhalb Norddeutschlands zu unterstreichen. Rund 400.000 Menschen arbeiten bundesweit in Schiffbau- oder Zulieferbetrieben. Die Branche macht einen jährlichen Umsatz von rund 50 Milliarden Euro.

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