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Hessischer Elektromobilitätskongress 2019 in Gießen

Hessen  23.10.2019

Pressekontakt
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Franziska Richter, Pressesprecherin
Tel: +49 611 815 20 20
presse@wirtschaft.hessen.de

Wiesbaden, 23. Oktober 2019. Elektroautos spielen bislang noch eine untergeordnete Rolle. Das muss sich ändern, stellte Verkehrsstaatssekretär Jens Deutschendorf auf dem Hessischen Elektromobilitätskongress 2019 in Gießen klar.

„Es ist unser Ziel bis 2050 klimaneutral zu werden. Um dies zu erreichen muss der Verkehr seinen CO2-Ausstoß um 95 Prozent senken“. Eine Möglichkeit sei die Verwendung erneuerbarer Energie für Fahrzeuge, so Deutschendorf weiter. „Daher setzt das Land Hessen auf den Ausbau der Elektromobilität, die allerdings eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur voraussetzt.“

Wer für den Ausbau zuständig ist und welche Möglichkeiten schon heute bestehen, war die zentrale Frage des mit rund 400 Teilnehmenden gut besuchten Kongresses. Bereits zum vierten Mal wurde der Kongress von der Geschäftsstelle Elektromobilität bei der Hessischen LandesEnergieAgentur (LEA) ausgerichtet – in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband eMobilität (BEM).

Ladeinfrastruktur bedarfsgerecht entwickeln
Doch wie lässt sich die Ladeinfrastruktur bedarfsgerecht entwickeln? Muss jeder überall schnellladen können, und wie schnell geht „Schnellladen“ überhaupt? Vielen Menschen sei gar nicht bewusst, dass das Laden von E-Autos nicht mit dem Tanken von Benzin oder Diesel vergleichbar ist, meinte Volker Gillessen von der EcoLibro GmbH. „Laden dauert länger und findet sinnvollerweise meist dort statt, wo das Auto am längsten steht: Das ist in der Regel zu Hause oder am Arbeitsplatz. 80 Prozent aller Ladevorgänge finden dort statt. Dort ist der Strom üblicherweise auch am günstigsten“, so Gillessen.

Flächendeckende Ladelösungen
Ein ganz wichtiges Thema seien Ladelösungen in den Garagen von Miet- oder Eigentumswohnungen, öffentlichen Parklätzen und Parkhäusern. „Wohnungsunternehmen können einen wichtigen Beitrag für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur leisten“, so Gregor Steiger von der Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH.

Während an attraktiven Standorten wie Autobahnen und Fernstraßen private Investitionen in Ladestationen profitabel betrieben werden können, ist das innerorts nur an wenigen Stellen zu erwarten. Viele Handelsketten hätten das kostenfreie Ladeangebot inzwischen als Marketinginstrument entdeckt, wie Oliver Kaul von der amperio GmbH in seinem Beitrag aufzeigte.

Ein großes Geschäft für Energieversorger sieht Michael König von der Frequentum GmbH in Contracting-Modellen für Mehrfamilienhäuser: „Lade-Infrastruktur bauen, lange betreiben und dauerhafte planbare Erlöse erzielen – das Mehrfamilienhaus-Geschäft ist prädestiniert für Energieversorger.“

Ziele der Bundesregierung
Dominique Sevin von der NOW GmbH und Projektträger der Fördermaßnahmen des Bundes erläuterte die Ziele der Bundesregierung: „Der flächendeckende und kundenorientierte Aufbau von Ladeinfrastruktur ist für die Bundesregierung von zentraler strategischer Bedeutung. Die Botschaft an den Elektroauto-Nutzer muss lauten: ‚Du kommst überall hin!‘ und ‚Du musst nicht warten.‘“

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