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Auftakt der hessischen Mieterstromkampagne

Hessen  13.03.2019

Weitere Informationen
Am 27. März 2019 richtet sich der nächste Fachworkshop an Wohnungseigentümergemeinschaften. Eine umfassende Fachtagung findet am 16. Mai 201 ebenfalls in Wiesbaden statt. Interessierte Unternehmen wenden sich bitte direkt an die LEA.

Pressekontakt
HA Hessen Agentur GmbH
Konradinerallee 9
65189 Wiesbaden
Thorsten Schulte, Leiter der Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 611 95017 8114
Mail: presse@hessen-agentur.de

Frankfurt/Wiesbaden, 13. März 2019. Neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften entwickeln, sei es mit lokalen Stadtwerken oder auch Energiedienstleistern. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) lud gemeinsam mit der Hessischen LandesEnergieAgentur (LEA) zu dieser Auftaktveranstaltung der hessischen Mieterstromkampagne ein.

Die Frankfurter Nassauische Heimstätte gehört nach eigenen Angaben zu den führenden deutschen Wohnungsunternehmen mit rund 60.000 Wohnungen an rund 140 Standorten und einem Investitionsvolumen bis 2021 von rund 1,5 Milliarden Euro in den Neubau von Wohnungen und in den Bestand.

"Die drei Säulen – Ökologie, Ökonomie, Soziales – der Nachhaltigkeitsstrategie unseres Unternehmens müssen miteinander im Gleichgewicht stehen", so Dr. Constantin Westphal, Geschäftsführer der Nassauischen Heimstätte für Immobilienmanagement, Akquisition und Projektentwicklung. "Wird ein Mieterstromprojekt realisiert, leistet es durch das Gebot der günstigen Tarife auch einen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit für unsere Mieter. Sie können nachhaltig produzierten, regenerativ erzeugten Strom günstig beziehen. Aus ökologischer Sicht stehen v. a. die Aspekte der CO2-neutralen Energiegewinnung (Solarstrom) bzw. der effizienten, kombinierten Wärme- und Strombereitstellung für die Mieter im Fokus. Besonders sinnvoll wird es, wenn die Anlagen neben Strom für Mieter auch Allgemeinstrom für Beleuchtung, Hilfsstrom und Strom für Quartiersangebote wie Ladeinfrastruktur liefern können", erläutert Dr. Westphal.

Die Wohnungswirtschaft und Energiewirtschaft werden in der Zukunft, prognostiziert Dr. Westphal, aufgrund aktueller Entwicklungen in den Bereichen wie Elektromobilität, dezentrale Energieversorgungs- und Speicherlösungen, neue Energie-Gesetzgebungen etc. weiter zusammenwachsen. Hier werden sich neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften entwickeln, sei es mit EVU, lokalen Stadtwerken oder auch Energiedienstleistern.

Die Mainova AG ist bundesweit Marktführer bei PV-Mieterstromanlagen und betreibt in Frankfurt und der Region rund 190 PV-Mieterstromanlagen mit einer Gesamtleistung von über 4.000 kW. Der regionale Energiedienstleister gewährleistet die gesamte Realisierung aus einer Hand, inklusive Planung, Bau und Finanzierung bis zum Betrieb der PV-Anlagen.

Eines der größten PV-Mieterstromprojekte ihrer Art mit allein rund 1.500 kW Gesamtleistung hat Mainova in der Friedrich-Ebert-Siedlung der ABG Frankfurt Holding umgesetzt. Den Ökostrom vom eigenen Dach können die Mieter der 900 Wohnungen direkt von Mainova beziehen, die ihnen dafür einen speziellen Tarif anbietet. Der Vermieter profitiert von einer Wohnwertverbesserung seiner Liegenschaften sowie der Pachtzahlung für die Nutzung der Dachflächen. Ebenfalls kooperiert Mainova mit der Nassauischen Heimstätte in Frankfurt um den Ausbau des PV-Mieterstroms voranzubringen.

"Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien im urbanen Raum unterstützt Mainova aktiv den Klimaschutz. Das Rhein-Main-Gebiet mit rund 200 Sonnenstunden im Monat bietet sehr gute Voraussetzungen für die umweltschonende Stromerzeugung mit Photovoltaik vor Ort. Durch unsere Kooperation mit der Wohnungswirtschaft erhalten auch Mieter die Möglichkeit, aktiv am zukunftsweisenden Umbau der Energieversorgung zu partizipieren", erklärt Mainova-Vorstand Norbert Breidenbach.

"Das Land Hessen nutzt und fördert eine Vielzahl von 'Stellschrauben', um die Energiewende und den Klimaschutz in Hessen umzusetzen. Das Mieterstrommodell ist hierbei ein Baustein", beschreibt Dr. Karsten McGovern (Abteilungsleiter der Hessische LandesEnergieAgentur), die Energiewende in Hessenund führt fort: "Die LEA berät und begleitet Unternehmen und Organisationen bei der Anwendung des Mieterstromgesetzes. Die Auftaktveranstaltung zur hessischen Mieterstromkampagne wurde gezielt als Workshop konzipiert." Bereits in den Jahren 2016 bis 2018 wurde im Rahmen des hessischen Förderprogramms für Pilotvorhaben Mieterstrom in Hessen gefördert. Interessierte Wohnungsunternehmen und Energieversorger wurden bei der Umsetzung von Mieterstrommodellen unterstützt und standardisierte Mieterstromprojekte entwickelt. Der vorgestellte Evaluationsbericht zeigt umgesetzte Pilotvorhaben mit durchweg positivem Ergebnis.

Mieterstrom wird im Keller, in nahegelegenen Gebäuden mit Blockheizkraftwerken oder auf dem Dach mit Photovoltaik-Anlagen erzeugt und als Direktstrom vor Ort von den Mietern genutzt. Im Vergleich zum bezogenen Strom aus dem öffentlichen Netz werden so die Kosten wie Konzessionsabgabe, Stromsteuer und Netznutzungsentgelte eingespart. Hinzu kommen Fördergelder nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 (EEG) und dem Mieterstromgesetz. Der Energieversorger bzw. Energiedienstleister, der meist auch der Anlagenbetreiber ist, bietet interessierten Mietern einen  Stromliefervertrag, der neben einem günstigen Preis auch die Liefersicherheit garantiert.

Dr. McGovern verweist auf die kommenden Veranstaltungen der LEA: "Welche Vorteile, aber auch Hürden oder neue Geschäftsfelder sehen die Wohnungsunternehmen und Energieversorger bei der Anwendung des Gesetzes? Dieser Fragestellung werden wir uns auch in den kommenden Veranstaltungen intensiv widmen. Bereits jetzt können wir sagen, dass Standardisierung als ein wichtiger Erfolgsfaktor angesehen wird." 

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