Glossar

A

Akzeptanz

Bereitschaft etwas gutzuheißen. Für den Erfolg von Erneuerbaren Energien ist nicht nur deren Wirtschaftlichkeit sondern auch ihre gesellschaftliche Akzeptanz sehr wichtig. Verschiedene Studien zeigen: Erneuerbare Energien stehen bei den Deutschen hoch im Kurs.

Anbaubiomasse

Siehe > Energiepflanzen

B

Beschäftigungsmotor Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien schaffen Arbeit. Ende 2008 waren ca. 278.000 Menschen mit der Planung, Montage und dem Betrieb von Anlagen in Deutschland beschäftigt. Damit hat sich die Zahl der Arbeitsplätze seit 1998 mehr als vervierfacht und ist allein 2008 um 28.000 gestiegen. Aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage nach Erneuerbaren Energien rechnet die Branche damit, im Jahr 2020 in Deutschland über 500.000 Menschen Arbeit zu geben. Ein Großteil wird direkt für den Export von Anlagen und Zubehör arbeiten, um die steigende Nachfrage nach deutscher Erneuerbare-Energien-Technik im Ausland zu erfüllen.

Dabei kommt der Branche die jahrelange erfolgreiche Entwicklung auf dem Heimatmarkt zugute, die sie zu einem weltweiten Technologieführer gemacht hat. Rund 60 Prozent der Unternehmen, so das Ergebnis einer Studie des Wissenschaftsladens (WiLa) Bonn, sind auf der Suche nach zusätzlichen Fachkräften.

Biodiesel

Biodiesel ist der in Deutschland am weitesten verbreitete Biokraftstoff. Biodiesel wird mittels eines chemischen Prozesses, der Umesterung, aus Pflanzenöl von Ölpflanzen unter Einsatz von Alkohol gewonnen. In Deutschland kommt hauptsächlich Raps zum Einsatz. Auch Sonnenblumenöl, Soja- und Palmöl können verarbeitet werden, wenn Produzenten nachweislich bestimmte ökologische Mindestkriterien einhalten. Neben der Nutzung von Pflanzenölen zur Kraftstoffherstellung können auch Reststoffe wie Fritier- oder Bratfett für die Biodieselproduktion genutzt werden. Nebenprodukt der Produktion von Biodiesel ist Glycerin, das in der chemischen Industrie zum Einsatz kommt. Rapsschrot, ein weiteres Koppelprodukt der Biodieselproduktion, dient als Futtermittel. Biodiesel kann sowohl als Reinkraftstoff getankt werden oder fossilem Dieselkraftstoff in Deutschland bis zu einem Anteil von 7 Prozent beigemischt werden.

Bioethanol

Im Gegensatz zu Biodiesel findet Bioethanol bei Ottomotoren Anwendung. Als Rohstoffe für die Herstellung von Bioethanol eignen sich stark zucker- und stärkehaltige Pflanzen wie Zuckerrüben, Zuckerrohr, Roggen, Weizen, Mais und Kartoffeln. In Deutschland kommen hauptsächlich Getreide und Zuckerrüben zum Einsatz. Wie herkömmlicher Alkohol wird Bioethanol durch alkoholische Gärung aus Zucker mit Hilfe von Mikroorganismen gewonnen und anschließend durch thermische Trennverfahren gereinigt. Bioethanol kann sowohl als Reinkraftstoff (sog. E85) getankt werden oder fossilem Ottokraftstoff in Deutschland bis zu einem Anteil von mindestens 5 Prozent beigemischt werden.

Siehe auch > Trockenschlempe

Biogas

Biogas entsteht, wenn Biomasse unter Ausschluss von Licht und Sauerstoff in einem Gärbehälter, dem Fermenter einer Biogasanlage, durch bestimmte Bakterien abgebaut wird. Biogas besteht aus Methan, Kohlendioxid sowie Sauerstoff, Stickstoff und Spurengasen (u.a. Schwefelwasserstoff). Der Hauptbestandteil, das Methan, ist energetisch nutzbar. Biogas kann aus Energiepflanzen (z.B. Mais, Getreide) als auch aus Reststoffen wie Biomüll, Ernteresten und Stroh sowie tierischen Exkrementen wie Gülle und Mist gewonnen werden. Das in einer Biogasanlage erzeugte Biogas kann in einem Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme umgewandelt werden. Wird Biogas aufbereitet und gereinigt (sog. Biomethan), kann es auch direkt in bestehende Erdgasnetze eingespeist und fossilem Erdgas beigemischt werden oder in Fahrzeugen mit Gasmotor als Kraftstoff genutzt werden.

Siehe auch > Blockheizkraftwerk, > Kraft-Wärme-Kopplung, > Biomasse

Biokraftstoff

Aus Biomasse gewonnener Kraftstoff für den Betrieb von Verbrennungsmotoren (z.B. in Fahrzeugen oder Blockheizkraftwerken) oder Heizungen. Zu Biokraftstoffen zählen Biodiesel, Bioethanol, Biomethan (aus Biogas), reine Pflanzenöle und die synthetischen Biomass-to-Liquid (BtL) - Kraftstoffe.

Siehe auch > Biodiesel, > Bioethanol, > Biogas, > Bio­masse, > Koppelprodukte

Biokraftstoffquote

Die Biokraftstoffquote legt den jenen Anteil des Kraftstoffabsatzes fest, der mindestens durch Biokraftstoffe abgedeckt werden muss. Gemäß dem Biokraftstoffquotengesetz werden in Deutschland von 2010 bis 2014 mindestens 6,25 Prozent des Kraftstoffverbrauchs durch Biokraftstoffe abgedeckt. Ab 2015 wird die Biokraftstoffquote über das Kriterium der Treibhausgaseinsparung des jeweiligen Biokraftstoffs definiert. Das Biokraftstoffquotengesetz legte seit 2007 die Mindestquote für Biokraftstoffe am Kraftstoffverbrauch fest. Die Mineralölkonzerne können diesen Anteil durch das Beimischen von Biokraftstoff zu fossilen Kraftstoffen erbringen, durch den Absatz von reinem Biokraftstoff oder durch den Erwerb von Quoten abgesetzter Biokraftstoffmengen anderer Anbieter.

Biomasse

Biomasse dient als Oberbegriff für alle Stoffe organischer Herkunft, die ihr Wachstum letztlich der Nutzung der Sonnenenergie verdanken. Aus Sicht der Bioenergie kann unterschieden werden zwischen

  • den in der Natur lebenden Pflanzen und Tieren,

  • deren Rückständen (z.B. abgestorbene Pflanzen wie Stroh) und deren Nebenprodukte (z.B. Exkremente wie Gülle),

  • im weiteren Sinne allen organischen Stoffe, die durch eine technische Umwandlung entstanden sind (z.B. Papier, Zellstoff, Pflanzenöl) oder die durch eine andere Nutzung entstanden sind (z.B. Biomüll, Abfälle aus der Nahrungsmittelindustrie).

Siehe auch > Energiepflanzen, > Koppelprodukte, > Nachwachsende Rohstoffe, > Reststoffe, > Triticale

Blockheizkraftwerk (BHKW)

Ein Blockheizkraftwerk ist eine Anlage zur gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.

Siehe auch > Blockheizkraftwerk

Bruttostromerzeugung

Die gesamte in Kraftwerken erzeugte Strommenge, einschließlich des Eigenverbrauchs der Anlagen und Leitungsverlusten.

E

EEG-Umlage
Erneuerbare Energien werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Jeder Anlagenbesitzer erhält - je nach Technologieart und Jahr der Inbetriebnahme - für den Zeitraum von 20 Jahren eine feste Vergütung pro produzierter Kilowattstunde (kWh) regenerativen Strom.
Die gesamte bundesweite Vergütungssumme für den Strom aus Wind-, Solar- und Bioenergie sowie Wasserkraft und Geothermie wird dann auf den Strompreis umgelegt (EEG-Umlage). Haushalte, Gewerbe und Handel bezahlten im Jahr 2010 eine EEG-Umlage von 2,045 Cent pro kWh (2011: 3,53 ct./kWh). Die stromintensive Industrie bezahlt eine gedeckelte Umlage von 0,05 Cent pro kWh.
EEG-Vergütung

Erneuerbare Energien werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Die Vergütungen für Strom aus Wind-, Solar- und Bioenergie sowie Wasserkraft und Geothermie sind verschieden. Auch innerhalb der Technologiearten gibt es Unterschiede. So ist die EEG-Vergütung von Photovoltaik-Anlagen abhängig von der Größe der Anlage, die der Windenergie ist abhängig vom Standort der Anlage. Die Vergütung des regenerativen Stroms ist auch abhängig davon in welchem Jahr die Anlage installiert wurde, da die Vergütungssätze für Neuanlagen degressiv gestaltet sind.

Ein Anlagenbesitzer erhält dann - je nach Technologieart und Jahr der Inbetriebnahme - für den Zeitraum von 20 Jahren diese feste Vergütung pro produzierter Kilowattstunde Strom. Die bundesweiten EEG-Vergütungen werden auf den Strompreis umgelegt.

Effizienz

Das Erreichen eines Ziels mit möglichst geringem Mittelaufwand. Bei der Energieeffizienz geht es zum einen um einen möglichst hohen Wirkungsgrad bei der Energieumwandlung und zum anderen um einen möglichst geringen Energieverbrauch von Gebäuden, Geräten und Maschinen.

EGS = Enhanced Geothermal Systems

EGS ist der Oberbegriff für Stimulationsverfahren der Tiefengeothermie. Damit werden tiefe Gesteinsschichten wassergängig gemacht, wenn kein oder nicht ausreichend Thermalwasser für eine direkte Nutzung der Erdwärme vorliegt. In der Öffentlichkeit hat sich eher der Begriff Hot-Dry-Rock-(HDR)-Verfahren durchgesetzt, der aber eigentlich nur einen Teil der EGS umfasst.

Einspeisevergütung

Gesetzlich festgelegte Vergütung für die Einspeisung von Strom aus Anlagen, die mit Erneuerbaren Energien betrieben werden, in das öffentliche Netz. In Deutschland legt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fest, wie viel für Strom aus den verschiedenen Erneuerbaren Energien gezahlt wird. Einspeisevergütungen gibt es inzwischen in den meisten EU-Ländern sowie in vielen weiteren Ländern weltweit

Endenergie

Als Endenergie bezeichnet man denjenigen Teil der Primärenergie, welcher dem Verbraucher, nach Abzug von Transport- und Umwandlungsverlusten, zur Verfügung steht.

Siehe auch > Primärenergie

Energieintensität

Das Verhältnis des Primärenergieverbrauchs zum Bruttosozialprodukt einer Volkswirtschaft. Auch für kleinere Bereiche oder einzelne Güter lässt sich die Energieintensität berechnen. Die Energieintensität ist eine Kennzahl, die Aufschluss über die Effizienz des Einsatzes von Energie liefert. Sie wird beispielsweise in Millionen Tonnen Öleinheiten je 1.000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt gemessen.

Energiepflanzen

Energiepflanzen sind Pflanzen, die gezielt für die energetische Nutzung angebaut werden. Kulturpflanzen, die sich besonders gut für die energetische Nutzung eignen, sind in Deutschland z.B. Getreide wie Mais, Weizen, Roggen oder Triticale, neben weiteren Gräsern wie Chinaschilf (Miscanthus) und Weidelgras. Als Energiepflanzen werden auch Ölsaaten wie z.B. Raps und Sonnenblumen sowie außerhalb Deutschlands Ölpalmen und Soja genutzt.

Heimische Energiepflanzen sind außerdem schnell wachsende Hölzer wie Pappeln und Weiden; ferner z.B. Rüben sowie Hanf. Ob eine Kulturpflanze als Energiepflanze genutzt wird, entscheidet sich möglicherweise erst nach der Ernte, da die meisten der in Deutschland angebauten Energiepflanzen gleichzeitig auch als Rohstoff für Futtermittel, für Nahrungsmittel oder für die stoffliche Nutzung z.B. in der chemischen Industrie in Frage kommen.

Siehe auch > Biomasse, > Nachwachsende Rohstoffe, > Reststoffe, > Triticale

Energieproduktivität

Kehrwert der Energieintensität, also das Verhältnis der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung zur aufgewendeten Energie. Die Energieproduktivität liefert Aufschluss über die Effizienz des Energieeinsatzes.

Energiespeicher

Speicherung von Energie zum Zwecke der späteren Nutzung. Im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Energien sind Energiespeicher von Bedeutung, da sie helfen können, Schwankungen auszugleichen, wie sie bei der Stromproduktion durch Solar- oder Windenergie auftreten. Das bekannteste Beispiel für Energiespeicher ist das Pumpspeicherkraftwerk.

Energieverbrauch

Umgangssprachlich für den Einsatz von Endenergieträgern, das heißt Kraftstoffe, Wärme und Strom.

Erdwärme

Siehe > Geothermie

Erdwärmekollektoren

Erdwärmekollektoren werden in 80-160 cm Tiefe horizontal verlegt. In den Kollektoren befindet sich eine Wärmeträgerflüssigkeit, die die von Regen und Sonne ins Erdreich eingebrachte Wärme aufnimmt und der Wärmepumpe zuführt. Nachdem diese die Temperatur erhöht hat, kann die Wärme zum Heizen und für die Warmwasserbereitung genutzt werden.

Siehe auch > Wärmepumpe

Erdwärmesonden

Erdwärmesonden werden in senkrechten Bohrungen mit einer Tiefe von wenigen Metern bis über 100 Metern installiert. Im Sondenkreislauf zirkuliert eine Wärmeträgerflüssigkeit, die die im Untergrund gespeicherte Wärme aufnimmt. Über eine Wärmepumpe wird die Temperatur weiter erhöht und die so gewonnene Wärme zum Heizen und für die Warmwasserbereitung verwendet.

Siehe auch > Wärmepumpe

Erneuerbare Energien

Energie aus nachhaltigen Quellen wie Wasserkraft, Windenergie, Sonnenenergie, Biomasse und Erdwärme. Im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern Erdöl, Erdgas, Stein- und Braunkohle sowie dem Kernbrennstoff Uran verbrauchen sich diese Energiequellen nicht, bzw. sie sind erneuerbar.

Erneuerbare Mobilität

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft können Personen und Güter mit Erneuerbaren Energien bewegt werden. In weniger als zehn Jahrenist der Anteil der Erneuerbaren Energien am Kraftstoffverbrauch von Null auf 5,9 Prozent im Jahr 2008 gestiegen. Dieser Beitrag wird bisher fast ausschließlich von Biokraftstoffen geliefert, die in Verbrennungsmotoren von Autos und Lkw, in Bahnen, Schiffen und Flugzeugen zum Einsatz kommen können.

Einen steigenden Anteil wird in Zukunft die Elektromobilität bestreiten: Strom aus Erneuerbaren Energien treibt sauber und effizient Elektromotoren in Autos und Motorrädern, in Bussen und Bahnen an. Bis 2050 kann der Anteil der Erneuerbaren Energien im Verkehrsbereich nach der Leitstudie des Bundesumweltministeriums auf über 50 Prozent steigen.

Die Erneuerbare-Energien-Branche prognostiziert bereits für 2020 einen Anteil von 19 Prozent.

Erneuerbare Wärme

Auch der Wärmebedarf wird in Deutschland zunehmend durch Erneuerbare Energien gedeckt (Anteil 2008: 7,4 %). Bisher stammt die erneuerbare Wärme überwiegend aus Bioenergie in Form von Holz. Neben dem Heizen mit Holzpel­lets bieten solarthermische Anlagen sowie Erdwärmepum­pen kostengünstige Wärmequellen. Mit steigenden Heizöl- und Erdgaspreisen ist eine verstärkte Nutzung zu erwarten. Ausbauziel der Bundesregierung ist ein Anteil am Wärme­verbrauch von 14 Prozent im Jahr 2020. Die Leitstudie des Bundesumweltministeriums hält eine Steigerung des Anteils auf über 50 Prozent bis 2050 für möglich. Schon für 2020 er­wartet die Branche der Erneuerbaren Energien einen Anteil von 25 Prozent.

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Das wichtigste Instrument zur Förderung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland. Das EEG zielt auf den Ausbau der erneuerbaren Energien als zentrales Element für den Klimaschutz und die Erfüllung der europäischen und deutschen Zielvorgaben für den Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch. Durch garantierte Abnahmepreise für den erzeugten Strom bekommen Anlagenbetreiber und die Erneuerbare-Energien-Industrie eine langfristige Planungs- und Investitionssicherheit. Die Förderung der meisten Techniken ist degressiv aufgebaut, so dass ein kontinuierlicher Anreiz zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung besteht. Die Vergütungssummen werden in Form eines Umlageverfahrens auf alle Stromverbraucher verteilt. Da keine staatlichen Mittel betroffen sind, handelt es sich nicht um Subventionen.

Erneuerbarer Strom

Erneuerbare Energien deckten 2008 rund 15 Prozent des deutschen Strombedarfs. Sie haben damit bereits drei Jahre im Voraus die politische Zielmarke von 12,5 Prozent übertroffen, die von der Europäischen Union für das Jahr 2010 vorgesehen war. Noch bis Mitte der 1990er Jahre waren alte Wasserkraftwerke nahezu die einzige Quelle für erneuerbaren Strom in Deutschland. Seitdem hat sich die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien mehr als verdreifacht. Ausbauziel der Bundesregierung ist ein Anteil am Stromverbrauch von mindestens 30 Prozent bis 2020. Die Branche der Erneuerbaren Energien prognostiziert einen Anteil von 47 Prozent.

Essener Deklaration

Deklaration der Erneuerbaren Energien - Branche, in der für das Jahr 2020 konkrete Ziele festgelegt wurden (Ausgangsjahr 1990). Die Erklärung umfasst unter anderem Wachstumsziele für die aus Erneuerbaren Energien bereitgestellten Energiemengen, den Arbeitsmarkt, den Export und den Klimaschutzbeitrag durch Erneuerbare Energien.

Exportquote

Anteil an der Gesamtproduktion einer Branche, der exportiert wird. Die Exportquote von Anlagen und Technik in der Erneuerbare-Energien-Industrie ist hoch. Im Jahr 2007 lag die Exportquote in der Windenergieindustrie bei etwa 85%. Der Bundesverband Solarwirtschaft gibt für die Photovoltaikindustrie eine Exportquote von 38% im Jahr 2007 an. Der Bundesverband Erneuerbare Energie schätzt den im Jahr 2007 erzielten Exportumsatz der Erneuerbare-Energien-Branche insgesamt auf ca. 8,5 Milliarden Euro.

F

Fernwärme

Fernwärme ist thermische Energie, die durch ein System isolierter Rohre zum Endverbraucher gelangt. Die Energie wird überwiegend zur Heizung von Gebäuden genutzt. Das heiße Wasser, das in das Fernwärmenetz eingespeist wird, stammt aus Heizwerken oder Heizkraftwerken. Letztere gewinnen mittels Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und nutzbare Abwärme. Die meisten Anlagen werden noch mit Kohle oder Erdgas betrieben, es gibt aber auch Anlagen, die Biomasse (z.B. Holzhackschnitzel) oder Erdwärme nutzen.

Siehe auch > Kraft-Wärme-Kopplung, > Nahwärme

Fossile Energieträger

Fossile Energieträger sind durch biologische und physikalische Vorgänge im Erdinneren und auf der Erdoberfläche über lange Zeiträume entstanden. Zu ihnen zählen Erdöl und Erdgas sowie Braun- und Steinkohle. Ihre Nutzung setzt Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid frei, das wesentlich zum Klimawandel beiträgt.

Siehe auch > Kohlenstoffdioxid (CO2)

Fotovoltaik

Siehe > Photovoltaik

G

Generator

Gerät zur Umwandlung von mechanischer in elektrische Energie. Die mechanische Energie stammt meist aus einer Turbine, die etwa von strömendem Wasser, von Wind oder von Dampf (vgl. Geothermie) angetrieben wird.

Geothermie

Wärmeenergie unterhalb der Erdoberfläche. Bei der Tiefengeothermie (ab 400 Meter Tiefe) wird Energie, die aus dem Erdinneren nach außen aufsteigt, zur Strom- und/ oder Wärmegewinnung genutzt. Die Tiefengeothermie wird nach hydrothermaler Geothermie und petrothermaler Geothermie unterschieden.

Unter oberflächennaher Geothermie versteht man die Nutzung der Energie, welche in den obersten Erdschichten oder dem Grundwasser gespeichert ist. Auch die hier herrschenden geringen Temperaturen lassen sich auf verschiedene Arten nutzen. Sie können je nach Temperatur und Bedarf sowohl zur Bereitstellung von Wärme als auch zur Erzeugung von Klimakälte dienen. Um die vorhandene Energie im flachen Untergrund nutzen zu können, werden Wärmepumpen, Erdwärmekollektoren und Erdwärmesonden eingesetzt.

Siehe auch > Erdwärmekollektoren, > Erdwärmesonden, > Hydrothermale Geothermie, > Petrothermale Geothermie

Gesicherte Kraftwerksleistung

Von der installierten Leistung ist die gesicherte Leistung zu unterscheiden. Dieser Wert fällt mehr oder weniger deutlich geringer aus als die installierte Leistung. Die gesicherte Leistung berücksichtigt zum Beispiel den Eigenbedarf an Strom bei Wärmekraftwerken (5 bis 10 Prozent) und die Ausfälle durch Revisionen (10 bis 15 Prozent). Bei Laufwasserkraftwerken werden die Verluste durch Niedrigwasserstände, Revisionsarbeiten oder Eisgang abgezogen, bei der Windenergie wird kalkuliert, mit welcher Leistung trotz weitgehender Windflaute gerechnet werden kann.

Grundlast

Stromleistung, die rund um die Uhr ziemlich konstant nachgefragt wird. In Deutschland sind dies ca. 45 Gigawatt. Grundlastkraftwerke sind vorwiegend Atomkraftwerke, Braunkohlekraftwerke und Laufwasserkraftwerke. Sie weisen die niedrigsten Stromgestehungskosten auf, lassen sich zum Teil aber auch nur schwer regeln. In Deutschland noch relativ neu sind Geothermiekraftwerke, die in Zukunft einen wachsenden Teil der Grundlast tragen werden.

H

Holzenergie

Neben Reststoffen und Energiepflanzen ist Holz der wichtigste Pfeiler der Bioenergie in Deutschland. Bei der Verarbeitung von Waldholz fällt Waldrestholz an sowie anschließend Industrierestholz, wie z.B. Nebenprodukte von Sägewerken. Althölzer (z.B. gebrauchte Lagerpa-letten aus Holz, alte Holzmöbel) sind zuvor bereits für andere Zwecke genutzt worden und können energetisch weiterverwertet werden. Genutzt werden z.B. auch Hölzer aus der Landschaftspflege.

Siehe auch > Holzpellets, > Holzhackschnitzel

Holzhackschnitzel

Holzhackschnitzel sind maschinell zerkleinertes Holz. Die Normen geben eine maximale Größe von ca. 3 - 5 cm2 vor. Nicht jede moderne vollautomatische Heizungsanlagen, die mit Holzpellets befeuert wird, ist auch für die Verbrennung von Holzhackschnitzeln ausgelegt. Für Holzschnitzelheizungen gibt es Zuschüsse aus dem Marktanreizprogramm.

Siehe auch > Holzenergie, > Holzpellets

Holzpellets

In Stäbchenform gepresstes Brennmaterial aus Holz. Mit Holzpellets können moderne vollautomatische Heizungsanlagen betrieben werden. Für Holzpelletheizungen gibt es Zuschüsse aus dem Marktanreizprogramm. Holzpellets werden ohne chemische Bindemittel aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz) gepresst.

Siehe auch > Holzenergie, > Holzhackschnitzel

Hot-Dry-Rock-Verfahren (HDR)

Das Hot-Dry-Rock-Verfahren macht die Nutzung von Tiefengeothermie möglich, wenn in der Tiefe kein Thermalwasser vorhanden ist. Der Oberbegriff für Stimulationsverfahren, die bei fehlenden oder zu geringen Thermalwassermengen eingesetzt werden, lautet Enhanced Geothermal Systems (EGS), wobei der Begriff HDR in der Öffentlichkeit bekannter ist. Bei EGS oder HDR wird mit hohem Druck Wasser durch ein Bohrloch in mehr als 3.000 Meter Tiefe in den Untergrund gepresst, wodurch Risse im Gestein entstehen. Anschließend wird Wasser durch das Bohrloch in das unterirdische Risssystem geleitet, wo es sich erwärmt und durch ein anderes Bohrloch wieder hoch gepumpt wird. Das mittels HDR geförderte Wasser erreicht Temperaturen, die eine Stromerzeugung ermöglichen.

Siehe auch > Geothermie, > Petrothermale Geothermie

Hydrothermale Geothermie

Hydrothermale Geothermie bezeichnet die Strom- und bzw. oder Wärmeerzeugung mit Thermalwasser. Die Temperatur des Wassers muss mindestens 80-100°C betragen, damit eine Stromerzeugung möglich ist. Bei Temperaturen ab 80°C kommen neu entwickelte Organic-Rankine-Cycle-Anlagen (ORC) oder das Kalina-Verfahren zum Einsatz. Bei beiden Verfahren werden an Stelle von Wasser Stoffe genutzt, die bereits bei geringeren Temperaturen verdampfen (zum Beispiel Pentan oder Ammoniak). Thermalwasser kann gleichzeitig oder ausschließlich für die Wärmeversorung genutzt werden. Die thermische Energie des geförderten Wassers wird dazu über einen Wärmetauscher in ein Wärmenetz abgegeben.

Siehe auch > Fernwärme, > Geothermie, > Nahwärme, > Petrothermale Geothermie

Hydrothermale Stromerzeugung

Nutzung von Thermalwasser zur geothermischen Stromerzeugung. Die Temperatur des Wassers muss mindestens 80-100°C betragen, damit eine Stromerzeugung möglich ist. Bei Temperaturen ab 80°C kommen neu entwickelte Organic Rankine Cycle (ORC) Anlagen oder das KALINA-Verfahren zum Einsatz. Bei beiden Verfahren werden an Stelle von Wasser Stoffe genutzt, die bereits bei geringeren Temperaturen verdampfen (zum Beispiel Pentan oder Ammoniak).

Hydrothermale Wärmeerzeugung

Nutzung von Thermalwasser zur Warmwassererzeugung. Die thermische Energie des geförderten Wassers wird über einen Wärmetauscher in einen Heiznetzkreislauf (s. Fernwärme) abgegeben.

I

Installierte Leistung

Die installierte Leistung (auch Kraftwerkskapazität genannt) kennzeichnet die maximale elektrische Leistung eines Kraftwerks oder des gesamten Kraftwerksparks. Sie wird in Megawatt (MW) oder Gigawatt (GW) angegeben. Ein GW sind 1.000 MW oder soviel Leistung wie 1 Million Wasserkocher oder Haarföhne. Ende 2007 betrug die installierte Leistung des deutschen Kraftwerksparks 137,5 GW.

J

Jahreshöchstlast

Die Jahreshöchstlast bezeichnet den Zeitpunkt im Jahr, an dem der höchste Stromverbrauch (Last) auftritt. Dieser Zeitpunkt tritt generell an Wochentagen im Winter in den frühen Abendstunden auf. Dann arbeitet die Industrie noch, gleichzeitig kommen aber viele Leute von der Arbeit nach Hause und schalten Licht, Heizung und elektrische Geräte an. Bei einem kalten Winter fällt die Höchstlast höher aus, da zum Beispiel die Heizungspumpen mehr arbeiten. Die Jahreshöchstlast gilt als Richtwert, um zu bestimmen, welche Kraftwerkskapazitäten in Deutschland bereit stehen müssen, um die komplette Versorgung ohne Stromimporte sicherzustellen.

K

Kalina-Verfahren

Ein Verfahren zum Betrieb von Dampfturbinen zur geothermischen Stromerzeugung bei relativ niedrigen Temperaturen. Herkömmliche Wasserdampfturbinen benötigen Temperaturen von weit über 100°C. Um auch Temperaturen um 90°C zur geothermischen Stromerzeugung nutzen zu können, wird die Wärme des Tiefenwassers an ein Ammoniak-Wasser-Gemisch mit einem wesentlich niedrigeren Siedepunkt abgegeben. Der entstehende Dampf wird dann an Stelle von reinem Wasserdampf zum Antrieb von Turbinen genutzt.

Siehe auch > Geothermie, > Hydrothermale Geothermie, > Organic-Rankine-Cycle

Kilowattstunde

Einheit zur Messung von Energiemengen. Dabei entspricht eine Wattstunde (1 Wh) ca. 3,6 Kilojoule (kJ). 1.000 Wh sind eine Kilowattstunde (1 kWh) und 1.000 kWh sind eine Megawattstunde (MWh). Der Stromverbrauch in Deutschland liegt bei ungefähr 615 Terawattstunden (TWh), das sind 615 Milliarden Kilowattstunden. Ein durchschnittlicher 3-Personen-Haushalt verbraucht etwa 3.500 Kilowattstunden Strom im Jahr. Mit einer Kilowattstunde kann man beispielsweise 15 Stunden Radio hören, 1 kg Wäsche waschen oder Mittagessen für vier Personen kochen.

Kleinfeuerungsanlage

Kleine Heizanlagen bis zu einer Leistung von 15 Kilowatt (kW), in denen zum Beispiel naturbelassenes Holz verfeuert wird. In Kleinfeuerungsanlagen können Stückholz, Hackschnitzel sowie Stroh- und Holzpellets als Brennstoffe eingesetzt werden.

Kohlenstoffdioxid (CO2)

Kohlenstoffdioxid ist ein farbloses, geruchsneutrales Gas aus Sauerstoff und Kohlenstoff. Es entsteht bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe, insbesondere der fossilen Energieträger. Kohlenstoffdioxid trägt erheblich zum Klimawandel bei, der zu einer durchschnittlichen Erwärmung der Erdatmosphäre um 0,8 Grad Celsius im vergangenen Jahrhundert geführt hat. Die Folgen davon sind unter anderem der Anstieg des Meeresspiegels, die Zunahme von Stürmen und Dürren und das Abschmelzen der Gletscher.

Kollektor

Vorrichtung zur Sammlung von Energie. Im Bereich der Erneuerbaren Energien gibt es Sonnenkollektoren und Erdwärmekollektoren. Die von Kollektoren „eingesammelte“ Energie heizt ein Übertragungsmedium (z.B. Wasser) auf, über das die Energie transportiert wird.

Kombikraftwerk

Ein Kombikraftwerk verknüpft und steuert eine Vielzahl kleiner und dezentraler Stromerzeugungsanlagen. Die Kombination von Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen ermöglicht eine Stromproduktion, die ebenso zuverlässig und leistungsstark wie bei herkömmlichen Großkraftwerken ist. Windenergieanlagen und Solarmodule leisten dabei je nach Verfügbarkeit von Wind und Sonne ihren Beitrag zur Stromerzeugung. Je nach Bedarf werden zum Ausgleich Biogas und Wasserkraft eingesetzt.

Konversionsflächen

Der Begriff Konversion beschreibt in der Stadtplanung die Wiedereingliederung von Brachflächen in den Wirtschafts- und Naturkreislauf. Der Begriff entstand im Zuge der Umnutzung ehemaliger militärischer Anlagen (Konversionsflächen) und wurde speziell für diese verwendet. Im Laufe der Jahre fand der Begriff auch bei anderen Entwicklungsflächen Anwendung.

Koppelprodukte

Koppelprodukte fallen während der Produktion z.B. von Biokraftstoffen als Nebenprodukte an. Rund 40 Prozent der Bioenergie-Flächen dienen daher gleichzeitig auch der Produktion von Futtermittel, da bei der Herstellung von Rapsöl und Bioethanol immer auch Futtermittel wie Rapsschrot und Trockenschlempe anfallen. Das ebenfalls im Produktionsprozess anfallende Glyzerin wird in der chemischen Industrie als Rohstoff eingesetzt.

Siehe auch > Biokraftstoff, > Biomasse, > Trockenschlempe

Kraft-Wärme-Kopplung

Bei der Stromerzeugung in thermischen Kraftwerken entsteht immer auch Wärme. Bei herkömmlichen Kraftwerken wird diese Abwärme ungenutzt über Kühltürme an die Umwelt abgegeben, wohingegen sie bei der KWK ausgekoppelt und über ein Wärmenetz als Nah- oder Fernwärme nutzbar gemacht wird. Das steigert den Wirkungsgrad und bedeutet somit eine wesentlich höhere Energieeffizienz.

Siehe auch > Blockheizkraftwerk, > Fernwärme, > Nahwärme

Kyoto-Protokoll

Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonventionen der Vereinten Nationen. Das Kyoto-Protokoll trat 2005 in Kraft und schreibt den Unterzeichnerstaaten verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen vor. Ziel des Protokolls ist es, der globalen Erwärmung entgegenzusteuern. Das Kyoto-Protokoll läuft 2012 aus.

L

Lastmanagement / Demand Side Management

Bislang ist das Stromversorgungssystem im Wesentlichen darauf ausgerichtet, das Stromangebot durch An- und Abschalten verschiedener Kraftwerke den Nachfrageschwankungen anzupassen. Im Zuge eines immer stärker auf Erneuerbare Energien ausgerichteten Stromversorgungssystems wird es künftig wichtig, die Last teilweise auch dem Angebot, d.h. vor allem der Verfügbarkeit von Wind- und Sonnenstrom anzupassen. Dadurch lässt sich der Bedarf an fossilen Kraftwerken und Speicherkapazitäten reduzieren. Lastmanagement setzt eine entsprechende Infrastruktur voraus: Die Verbraucher müssen stets über die vorhandenen Stromkapazitäten informiert sein und durch entsprechende Tarife Preissignale haben. Zudem müssen sich Geräte wie zum Beispiel Spülmaschinen, Trockner und Waschmaschinen entsprechend steuern bzw. programmieren lassen.

M

Marktanreizprogramm (MAP)

Programm des Bundesumweltministeriums (BMU) zur Förderung von Anlagen zur Wärmegewinnung aus Erneuerbaren Energien. Das Fördervolumen des MAP ist ab Januar 2008 deutlich aufgestockt worden und bietet für viele Anlagen bessere Konditionen.

Merit-Order-Effekt

Verdrängung von Kraftwerken, die relativ teuer Strom produzieren, durch den Markteintritt von zusätzlichen Kraftwerken. Der Begriff "Merit-Order" bezeichnet die Einsatzreihenfolge von Kraftwerken. Diese Reihenfolge bestimmt sich in der Regel über den Preis. Dies gilt nicht für Kraftwerke, die EEG-Strom einspeisen. Für diese wird der Markteintritt gesetzlich erzwungen. Dadurch werden relativ teure konventionelle Kraftwerke vom Netz genommen, wodurch der Börsenpreis sinkt. Dadurch werden Kosten gespart. Die Kostenersparnis durch den Merit-Order-Effekt lag laut Berechnungen des BMU im Jahr 2006 bei ca. 5,0 Mrd. €.

N

Nachhaltige Entwicklung

Eine Entwicklung, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und soziale Sicherheit mit der langfristigen Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang bringt (Quelle: BMU).

Nachwachsende Rohstoffe (NawaRo)

Land- und forstwirtschaftlich erzeugte Biomasse, die zur Energieerzeugung oder als Werkstoff genutzt wird. Die Energie aus NawaRo ist erneuerbare Energie, wenn sie nachhaltig gewonnen, das heißt nicht mehr Biomasse genutzt wird als auch wieder nachwächst.

Siehe auch > Biomasse, > Energiepflanzen

Nahwärme

Nahwärme ist die Übertragung von Wärme über verhältnismäßig kurze Strecken durch ein Nahwärmenetz zwischen Gebäuden zu Heizzwecken. Rechtlich wird zwischen Nah- und Fernwärme nicht unterschieden. Nahwärme wird im Unterschied zur Fernwärme in kleinen, dezentralen Einheiten realisiert und bei relativ niedrigen Temperaturen übertragen. Daher lässt sich Wärme aus Blockheizkraftwerken, aber auch aus Solarthermieanlagen oder Erdwärmeanlagen verwerten. Im Zuge der verstärkten Nutzung Erneuerbarer Energien spielt der Ausbau von Nahwärme daher eine große Rolle.

Siehe auch > Blockheizkraftwerk, > Fernwärme, > Solarthermie

Nettostromerzeung
Die Bruttostromerzeugung ist die elektrische Arbeit, die an den Generatorklemmen eines Kraftwerks oder einer Erzeugungseinheit gemessen wird. Wird von der Bruttostromerzeugung der Eigenverbrauch des Kraftwerks abgezogen, ergibt sich die Nettostromerzeugung.

O

Offshore-Windenergie

Die Stromerzeugung aus Windenergie auf dem Meer. Strom aus Offshore-Windenergieanlagen soll einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Energie- und Klimapolitik der Bundesrepublik leisten. Die hohen durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten auf dem Meer versprechen enorme Energiepotenziale. Offshore-Windparks stehen z.B. schon in Dänemark, Großbritannien und den Niederlanden.

Onshore-Windenergie

Die Windenergienutzung an Land. Die Onshore-Windenergie ist in Deutschland die Erneuerbare Energie, die den größten Anteil an der erneuerbaren Stromproduktion hat (ca. 6,5 Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs im Jahr 2008).

Organic-Rankine-Cycle (ORC)

Ein Verfahren, bei dem Dampfturbinen in Kraftwerken mit einem anderen Arbeitsmittel als Wasserdampf betrieben werden. Ausschlaggebend ist der niedrigere Siedepunkt von organischen Stoffen, wodurch man den Dampfdruck bei relativ geringen Temperaturen erhöhen kann. Das Verfahren kommt bei der Stromerzeugung aus Geothermie zum Einsatz, z.B. im ersten geothermischen Kraftwerk Deutschlands in Neustadt-Glewe.

Siehe auch > Geothermie, > Hydrothermale Geothermie

P

Peakleistung

Die Nennleistung von Photovoltaikanlagen wird in kWp (Kilowattpeak) angegeben. Dabei bezieht sich „peak“ (engl. Höchstwert, Spitze) auf die Leistung, die unter internationalen Standard-Testbedingungen erzielt wird. Dieses Vorgehen dient zur Normierung und zum Vergleich verschiedener Solarzellen. Als Faustregel gilt in unseren Breitengraden ein Stromertrag von mindestens 800 kWh pro kWp installierter Leistung der Anlage und Jahr.

Siehe auch > Performance Ratio, > Photovoltaik

Pellets
Performance Ratio

Den angegebenen Nennwirkungsgrad, der unter Standard-Testbedingunegn ermittelt wird, erreichen Solarmodule in der Realität kaum. Denn hier reduzieren Widrigkeiten wie Staub, Vogeldreck, Reflexionen, Erwärmung, Leitungs- und Wechselrichterverluste den realen Ertrag. Deshalb spricht man auch vom realen Wirkungsgrad. Das Verhältnis von realem Wirkungsgrad zum Nennwirkungsgrad nennt man Performance Ratio (PR). Dieser wird auch als Qualitätsfaktor bezeichnet. Neue Anlagen, die optimal auf dem Dach installiert und wenig verschmutzt sind, haben einen PR-Wert von 0,85. Das heißt, dass 85 Prozent des vom Generator erzeugten Stroms real zur Verfügung steht. Eine durchschnittliche Anlage mit kleineren Verlusten durch Verschattung hat einen PR-Wert von ca. 0,7.

Siehe auch > Peakleistung, > Photovoltaik, > Wirkungsgrad

Petrothermale Geothermie

Im Gegensatz zur hydrothermalen Geothermie kann die petrothermale Geothermie nicht auf natürlich vorhandenen Dampf oder Thermalwasser zurückgreifen. Die petrothermale Geothermie „sitzt auf dem Trockenen“ und nutzt die natürliche Wärme des heißen Gesteins in ca. 2.000 - 6.000 Meter Tiefe. Die Verfahren werden daher auch als „Hot-Dry-Rock-Verfahren“ bezeichnet. Mit hydraulischen und chemischen Stimulationsverfahren können Risse und Klüfte im Gestein erzeugt oder erweitert werden. In diese Risse und Klüfte wird per Injektionsbohrung dann unter hohem Druck Wasser eingepresst. Das Wasser erhitzt sich im ca. 200°C heißen Gestein. Eine Förderbohrung pumpt das ca. 90 - 150°C heiße Wasser dann wieder an die Erdoberfläche. Dort kann es wie bei der hydrothermalen Geothermie mit den ORC- (Organic Rankine Cycle) und Kalina-Verfahren genutzt werden: Das heiße Wasser gibt seine Wärme an einen schnell verdampfenden Wärmeträger ab. Dieser treibt wiederum über einen separaten Kreislauf eine Turbine zur Stromerzeugung an. Auch der Anschluss eines Nahwärmenetzes ist möglich.

Siehe auch > Hot-Dry-Rock-Verfahren, > Hydrothermale Geothermie, > Kalina-Verfahren, > Organic-Rankine-Cycle

Photovoltaik

Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie. Bei der Photovoltaik wird in Solarzellen durch einfallendes Licht (Photonen) ein elektrisches Feld erzeugt. Elektronen können über elektrische Leiter abfließen. Der Strom kann direkt verwendet werden oder in das Stromnetz eingespeist werden.

Siehe auch > Peakleistung, > Performance Ratio

Potenzieller Jahresenergieertrag

Der potenzielle Jahresenergieertrag gibt an, wie viel Strom alle am Ende eines Jahres in Deutschland installierten Windenergieanlagen produzieren würden, wenn sie unter durchschnittlichen Bedingungen ein Jahr lang Strom produzierten. Er weicht insofern von der tatsächlichen Einspei­sung ab, da die meisten Neuanlagen erst im Laufe des Jah­res in Betrieb genommen werden und jährlich schwankende Windverhältnisse vorliegen.

Primärenergie

Energie, die in Form von natürlich vorkommenden Energieträgern zur Verfügung steht. Primärenergie wird durch verschiedene Verfahren in nutzbare Energie, d.h. in Endenergie umgewandelt. Ein Beispiel ist die Erzeugung von Strom und Wärme in Holzheizkraftwerken aus dem Primärenergieträger Holz oder die Umwandlung von Rapsöl in Kraftstoff, der wiederum für den Antrieb von Fahrzeugen genutzt wird. Die Umwandlung ist immer auch mit Energieverlusten verbunden, die umso geringer ausfallen, je höher der Wirkungsgrad der eingesetzten Technik ist.

Siehe auch > Endenergie, > Wirkungsgrad

Primärenergieverbrauch

Summe des Energiegehalts der für die inländische Versorgung eingesetzten Energieträger. Der Primärenergieverbrauch wird in der Regel in Petajoule (PJ), das heißt 1015 Joule, angegeben. In Deutschland lag der Primärenergieverbrauch im Jahr 2007 bei 13.842 Petajoule und damit ca. 5 % niedriger als 2006.

Produktionskapazität

Umfang, in dem Unternehmen ein Produkt erzeugen können. Für die Produktionskapazität sind verschiedene Produktionsfaktoren wichtig. Dazu zählen Arbeitskräfte, Maschinen, das vorhandene Kapital und die Versorgung mit Rohstoffen. Die Erneuerbare Energien-Industrie in Deutschland hat ihre Produktionskapazitäten in den letzten Jahren rasant ausgebaut. Beispiele: Die Holzpelletproduktionskapazität stieg von knapp 300.000 Tonnen im Jahr 2005 auf etwa 1 Million Tonnen im Jahr 2007. Die Biodieselproduktionskapazitäten betrugen Ende 2007 rund 4,4 Millionen Tonnen, 2006 waren es noch 3,6 Millionen Tonnen. Im Bereich Solarstromtechnik haben sich die Produktionskapazitäten zwischen 2000 und 2007 verzehnfacht.

Prognose

Vorhersage zukünftiger Entwicklungen auf Basis aktueller Fakten. Prognosen sind mit bestimmten Eintrittswahrscheinlichkeiten verbunden. Bekannt sind Wetterprognosen. Prognosen sind abzugrenzen von Szenarien (s. Szenario).

Pumpspeicherkraftwerk

Kraftwerk zur Speicherung von Energie, die bei Bedarf in Strom umgewandelt werden kann. Stromüberschüsse werden in einem Pumpspeicherkraftwerk dazu genutzt Wasser auf ein höher gelegenes Niveau zu pumpen und dadurch die Lageenergie des Wassers zu erhöhen. Wird das Wasser aus dem Speicher abgelassen, treibt es über eine Turbine einen Generator an und Strom wird erzeugt. Bislang wird meistens nachts nicht benötigter Strom aus Grundlastkraftwerken (Braunkohle, Kernenergie) genutzt, um das Wasser hoch zu pumpen und tagsüber in Spitzenlastzeiten daraus wieder Strom zu gewinnen. Beim weiteren Ausbau Erneuerbare Energien werden Pumpspeicherkraftwerke eine wichtige Rolle spielen, um das fluktuierende Stromangebot aus Wind- und Sonnenenergie auszugleichen.

R

Regelenergie

Energie, die für den kurzfristigen Ausgleich von Schwankungen in Erzeugung und Verbrauch von Strom bereitgehalten wird. Als Regelkraftwerke werden Dampfturbinen-, Speicherwasser-, Pumpspeicher- und Gasturbinenkraftwerke eingesetzt, die entweder im Teillastbetrieb operieren oder im Bedarfsfall gestartet werden.

Regenerative Energien
Repowering

Ersatz alter Anlagen zur Stromerzeugung durch neue, leistungsstärkere Anlagen am selben Standort. Der Begriff Repowering wird vor allem im Zusammenhang mit dem Ersatz von alten Windenergieanlagen verwendet.

Siehe auch > Onshore-Windenergie

Ressourcen

Vorräte materieller und ideeller Art, die in der Regel nur im begrenzten Umfang vorhanden sind. Natürliche Ressourcen werden als Naturgüter bezeichnet (Quelle: BMU).

Reststoffe

Reststoffe werden, im Gegensatz zu Energiepflanzen, nicht eigens für die energetische Nutzung angebaut, sondern sind bei einer anderen, vorherigen Nutzung von Biomasse angefallen. Was auf den ersten Blick als überflüssiger Abfall erscheint, ist aber ein wertvoller Reststoff, der auch energetisch genutzt werden kann. Für Bioenergie werden biogene Reststoffe wie Erntereste, Biomüll, Stroh sowie tierische Exkremente (z.B. Gülle, Mist) genutzt.

Siehe auch > Biomasse, > Energiepflanzen, > Nachwachsende Rohstoffe

S

Smart Metering / Intelligenter Stromzähler

Ein intelligenter Stromzähler erfasst im Vergleich zu den herkömmlichen Stromzählern nicht nur die Verbrauchsmenge, sondern z.B. auch den Zeitpunkt des Verbrauchs. Die Zählerdaten werden elektronisch an den Stromanbieter übermittelt. Die Höhe des Strombedarfs, z. B. Lastspitzen, lassen sich erkennen, speichern und zu Rechnungszwecken auswerten. Künftig sollen die Verbrauchsdaten nicht nur an den Netzbetreiber übermittelt werden, sondern auch an den Kunden. Verbunden mit Prognosen über das Stromangebot in den nächsten Stunden signalisieren intelligente Stromzähler den Verbrauchern, wann es gerade günstig oder ungünstig ist, Geräte einzuschalten. So können Verbrauchsspitzen bei knappem Stromangebot reduziert und die Nachfrage bei hohem Stromaufkommen gesteigert werden. Die Kunden können durch entsprechende Tarife Kosten sparen. Erste Pilotprojekte zu Smart Metering gibt es bei einigen Energieversorgern.

Solare Kühlung

Raumkühlung mit Solarenergie. Bei der solaren Kühlung wird als Antriebsenergie für Kältemaschinen, wie etwa eine Klimaanlage, nicht elektrischer Strom genutzt, sondern Solarthermie.

Siehe auch > Solarthermie

Solarthermie

Nutzung der Sonnenenergie zur Erzeugung von Wärme. Eine typische Nutzung der Solarthermie läuft über Sonnenkollektoren. In diesen wird Wasser erwärmt, das zur Raumheizung oder für den direkten Bedarf genutzt werden kann.

Spitzenlast

Elektrische Leistung, die nur an wenigen Tagen im Jahr oder an wenigen Stunden am Tag nachgefragt wird. Diese Spitzen in der Lastkurve werden durch Regelenergie abgedeckt.

Strohpellets

In Stäbchenform gepresstes Brennmaterial aus Stroh. Mit Strohpellets können moderne vollautomatische Heizungsanlagen betrieben werden. Für Strohpelletheizungen gibt es Zuschüsse aus dem Marktanreizprogramm.

Stromerzeugung
Es wird unterschieden zwischen Brutto- und Nettostromerzeugung.
Strompreis

Preis für Strom, der am Großmarkt oder von Haushalten gezahlt wird. Der Großmarktspreis ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Einfluss auf den Strompreis am Großmarkt haben unter anderem die Rohstoffpreise, der Emissionshandel sowie die Zukunftserwartungen. Haushalte zahlen über den Großmarkspreis hinaus Steuern und Abgaben, Netzentgelte sowie die Gewinnmargen der Stromversorger.

Szenario

Ein Szenario beschreibt eine mögliche zukünftige Entwicklung bei alternativen Rahmenbedingungen. Die Szenario-Analyse bildet also nicht den unter den gegenwärtigen Bedingungen wahrscheinlichsten Entwicklungspfad ab (vgl. Prognose), sondern entwirft mehrere alternative Zukunftsbilder. Die Analyse verschiedener möglicher Entwicklungen fließt dann in die strategische Planung ein. Bekannte Szenarien in der aktuellen Diskussion sind die Szenarien des Weltklimarates (IPCC) zum Ausstoß von Treibhausgasen und den Folgen von bestimmten Treibhausgasemissionen. Zielszenarien untersuchen, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen ein bestimmtes Ziel zu erreichen ist. Dazu zählt beispielsweise die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, den CO2-Ausstoß in Deutschland um 40 Prozent bis 2020 zu senken.

T

Tiefenstörungen

Tiefenstörungen entstehen in der Erdkruste, wenn dortige Gesteine auf einwirkende tektonische Kräfte – meist bruchhaft– reagieren. Störungen können deutlich größere Durchlässigkeiten als benachbarte Gesteine haben. Aufsteigendes Thermalwasser konzentriert sich deshalb auf diese Bruchzonen, so dass Wärme in geringere Tiefen transportiert wird. Dies macht Tiefenstörungen für eine geothermische Nutzung interessant. Störungszonen werden bisher in Deutschland noch nicht für die Erdwärmegewinnung genutzt.

Siehe auch > Geothermie, > Hydrothermale Geothermie

Treibhausgas

Gasförmiger Stoff natürlichen oder anthropogenen Ursprungs, der einen Treibhauseffekt bewirkt, d.h. Wärmestrahlung in der Erdatmosphäre hält, die sonst in den Weltraum abstrahlen würde. Hauptursache für den vom Menschen verursachten Treibhauseffekt, der zum Klimawandel führt, ist der Ausstoß der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4).

Triticale

Triticale ist ein Getreide. Es ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Seine Körner sind ca. 3–5 cm lang und vierkantig. Triticale verbindet hohe Erträge mit geringen Ansprüchen an Klima und Bodenqualität.

Trockenschlempe

Trockenschlempe fällt in einer Anlage zur Herstellung von Bioethanol auf Basis von stärkehaltigen Getreiden an. Während der Produktion entstehen Dämpfe, die nach Abkühlung Rückstände hinterlassen. Dieses Nebenprodukt heißt Schlempe. Nach der Trocknung wird die so genannte Trockenschlempe pelletiert und als lagerfähiges Futtermittel verwendet.

Siehe auch > Bioethanol

Turbine

Maschine, welche die kinetische Energie von Flüssigkeiten oder Gasen in Rotationsenergie umwandelt. Turbinen werden etwa bei der Windenergie, bei der Wasserkraft , der Biomasse der Geothermie zur Stromerzeugung eingesetzt, aber auch bei konventionellen Kraftwerken, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden. Die Rotationsenergie von Turbinen wird mit Hilfe von Generatoren in elektrischen Strom umgesetzt.

V

Versiegelung von Flächen

Flächenversiegelung oder Bodenversiegelung bezeichnet das Bedecken des natürlichen Bodens durch Bauwerke des Menschen. Von Flächenversiegelung wird deshalb gesprochen, weil in den Boden kein Niederschlag mehr eindringen kann und so viele der dort normalerweise ablaufenden Prozesse gestoppt werden.

Versorgungssicherheit

Sicherheit von Energiekonsumenten hinsichtlich Preis, Qualität und Menge der nachgefragten Energie. Entscheidend für die Versorgungssicherheit sind die Kapazität und Struktur der Energiebereitstellung, die Versorgung mit Brennstoffen sowie die Entwicklung der Energienachfrage.

W

Wärmeanomalie

In vulkanisch nicht aktiven Regionen nimmt die Temperatur normalerweise mit 3°C pro 100 m Tiefe zu. Steigt die Temperatur schneller an, spricht man von einer geothermischen Wärmeanomalie. Zum Beispiel herrschen im Oberrheingraben durch aufsteigende, heiße Tiefenwässer stellenweise schon in 1 km Tiefe 100°C. Das ist einmalig in Mitteleuropa.

Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe hebt die natürliche Wärme in ihrer Umgebung (z.B. aus dem Erdreich, Grundwasser oder aus der Luft) auf ein höheres Temperaturniveau. Sie nutzt dazu den Effekt, dass sich Gase unter Druck erwärmen (wie z.B. bei einer Fahrrad-Luftpumpe).

Siehe auch > Geothermie

Wärmetauscher

Apparatur, die Wärme bzw. thermische Energie von einem Stoffstrom auf einen anderen überträgt. Wärmetauscher werden unter anderem bei der hydrothermalen Stromerzeugung oder der Solarthermie eingesetzt.

Wasserkraft

Energie, die mit Hilfe von Wasserrädern oder Wasserturbinen aus fließendem Wasser gewonnen wird. Wasserkraft ist eine natürliche Energiequelle, die überall dort verfügbar ist, wo eine ausreichende Menge Wasser und/oder Fallhöhe von stetig fließendem Wasser vorhanden ist. Eine Wasserturbine treibt einen Generator an, der Strom aus Wasserkraft erzeugt.

Wertschöpfungsanteil

Anteil eines Produktionsschrittes, eines Unternehmens oder einer Branche an der gesamten Wertschöpfung eines Erzeugnisses. Die Wertschöpfung bei der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energieträgern findet vor allem in Deutschland statt, wohingegen die Wertschöpfung der Energieversorgung aus importierten fossilen Energieträgern zu großen Teilen im Ausland stattfindet.

Wertschöpfungskette

Mehrstufiger Prozess, der bei der Erstellung eines Produktes abläuft – von der Rohstoffbeschaffung über verschiedene Stufen der Produktion bis hin zum Vertrieb. In dieser Kette können verschiedene Unternehmen oder Branchen unterschiedliche Anteile an der Wertschöpfung haben.

Wirkungsgrad

Verhältnis von Energieeinsatz und erhaltener Leistung (z.B. Strom oder Wärme). Der Gesamtwirkungsgrad von Anlagen zur Stromproduktion setzt sich zusammen aus dem elektrischen und dem thermischen Wirkungsgrad. So kann man den Wirkungsgrad erhöhen, indem man auch die Wärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, nutzt.

Siehe auch > Kraft-Wärme-Kopplung

Wirkungsgradmethode

Die Berechnung des Beitrags Erneuerbarer Energien an der Primärenergie erfolgt meist nach der sogenannten Wirkungsgradmethode.
 
Bei Strom aus Energieträgern, denen kein Heizwert zugerechnet werden kann – zum Beispiel Wasserkraft, Windenergie und Fotovoltaik - wird bei der Wirkungsgradmethode von der Endenergie mit Hilfe eines Wirkungsgrades von 100 Prozent auf die Primärenergie geschlossen. Damit entspricht z. B. 1 kWh Strom (Endenergie) aus Wasserkraft einem Primärenergieäquivalent von 1 kWh.
 
Zur Ermittlung des Primärenergieäquivalents der Bereitstellung von Wärme und Kraftstoffen aus Erneuerbaren Energien werden häufig Endenergie und Primärenergie gleichgesetzt.

Wirtschaftlichkeit

Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Die Wirtschaftlichkeit ist ein Maß für Effizienz. Sie entscheidet darüber, ob ein Produkt oder eine Technologie im Wettbewerb bestehen kann.