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Windenergie in Deutschland und seinen Bundesländern

Weitere Informationen etwa zur Funktionsweise von Windenergieanlagen oder zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen finden Sie unter http://www.unendlich-viel-energie.de/erneuerbare-energie/wind.

Hintergründe und aktuelle Entwicklungen der Windenergie gibt es bei der Branchenorganisation, dem Bundesverband WIndenergie: www.wind-energie.de

Stromerzeugung

Stromerzeugung Windenergie 2016 Deutschland in Mio. kWhDie deutschen Windenergieanlagen erzeugten im Jahr 2017 über 105 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom. Rund 16 Prozent des deutschen Stroms stammten aus der Windkraft. Der meiste Windstrom wurde im Jahr 2016 in Niedersachsen erzeugt. Mit über 19 Mrd. kWh nimmt das nordwestliche Bundesland eine deutliche Spitzenposition vor den Bundesländern Schleswig-Holstein (ca. 14,8 Mrd. kWh) und Brandenburg bzw. Sachsen-Anhalt (8,9 und 6,9 Mrd. kWh) ein. Diese vier Länder produzierten damit zusammen fast zwei Drittel der gesamten deutschen Windstromerzeugung. Aber auch andere Länder generieren nennenswerte Erträge, so könnte allein die Windstromerzeugung Hessen mit 2,2 Mrd. kWh mehr als den Strombedarf aller deutscher Flughäfen decken.

Den größten Beitrag zur gesamten Stromerzeugung lieferte der Wind dabei in Schleswig-Holstein, das 2015 einen Wind-Anteil von 42,5 Prozent erreichte. Neben dem Küstenland Mecklenburg-Vorpommern (41,1 Prozent) kommen auch die Binnenländer Sachsen-Anhalt (28,9 Prozent) sowie Rheinland-Pfalz und Niedersachsen (mit 24,5 und 24,2 Prozent) auf hohe Anteile bei der Windstromerzeugung und zeigen, dass diese Energieform nicht nur für Meeresanrainer nutzbar ist.

Anzahl und Leistung der Windenergieanlagen

Insgesamt gibt es 2018 in Deutschland 28.179 Windkraftanlagen. Die meisten davon stehen 2018 in Niedersachsen (6.185), was fast einem Viertel aller Anlagen entspricht. Auch bei der installierten Leistung verzeichnet Niedersachen den Spitzenplatz, weitere wichtige Windkraftländer sind Brandenburg (3.807 Anlagen), Nordrhein-Westfalen (3.435), Schleswig-Holstein (3.271) und Sachsen-Anhalt (2.859). Die Windkraft in Bayern hinkt immer noch hinterher. Dort erzeugen erst 1.212 Anlagen sauberen Strom. Im Stadtstaat Berlin wurden bisher sogar nur 10 Anlagen errichtet. Die Windenergie in Hamburg ist mit 69 Installierte Leistung Windenergie 2018 Deutschland in kW pro km²Anlagen auf dem Stadtgebiet zwar besser aufgestellt, hat aber immer noch deutlich Luft nach oben.
Das zeigt eine andere Hansestadt: Bremen. Dort sind es trotz kleinerer Fläche bereits 91 Anlagen und in der Stadt ist mit 483 Kilowatt pro Quadratmeter deutschlandweit die höchste Leistung im Verhältnis zur Landesfläche installiert. Die Windenergie in Baden-Württemberg wartet noch auf den Durchbruch. Obwohl die Landesregierung die gesetzlichen Rahmenbedingungen für einen beschleunigten Ausbau gesetzt hat, sind dort erst 760 Anlagen in Betrieb.

Potenzial

Dabei ist das Potenzial der Windenergie bei Weitem noch in keinem der Länder ausgeschöpft. Im Jahr 2030 kann die Windkraft nach einer Prognose des Bundesverbandes Erneuerbarer Energien 204 Mrd. kWh Strom erzeugen, an Land (Onshore) alleine 139 Mrd. kWh. Insgesamt könnten 189.000 MW Leistung installiert werden, wenn zwei Prozent der Landesfläche - was den Zielstellungen vieler Bundesländer entspricht - für die Windenergie genutzt werden. Das mit Abstand größte Potenzial besteht im auch flächenmäßig größten Bundesland Bayern, dort wären Windenergieanlagen mit einer Leistung von 41 GW möglich. Aber auch in den anderen großen Flächenländern Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen besteht noch großes Zubaupotenzial. Allein in Bremen, wo 2018 fast 102 Prozent des möglichen Potenzials bereits erschlossen sind, ist nicht mehr allzu viel Raum für weiteren Zubau. Ansonsten hat mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Brandenburg kein Bundesland auch nur die Hälfte seiner potenziellen Windenergieleistung erreicht.

Beschäftigung

Industriekletterer an einer WindenergieanlageAber nicht nur für die Stromerzeugung ist die Windenergie ein entscheidender Faktor geworden, auch ökonomisch ist die Windenergie-Branche aus Deutschland nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 2016 waren 160.200 Menschen in der Windenergiebranche beschäftigt und damit über 10.000 mehr als im Vorjahr. Die meisten Arbeitsplätze konnte dabei das sowohl in der Produktion als auch in der Anwendung der Windenergie sehr aktive Niedersachsen auf sich vereinen. Die größte Bedeutung für den heimischen Arbeitsmarkt hatte die Windenergie jedoch in Sachsen-Anhalt, dort gibt es in der Windenergie 15,9 Beschäftigte pro 1.000 Arbeitnehmer. Damit hängt dort etwa jeder 75. Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Windenergie ab.

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